Die Qual der Wahl

Politik
Caroline Gritsch / 01.12.2016
(c) pixabay

In zwei Tagen ist der zweite Advent. Wir bekommen zum zweiten Mal in diesem Jahr die Chance eine Entscheidung zu treffen, deren Folgen weitere sechs Jahre zu spüren sein werden.

In zwei Tagen müssen wir uns zwischen zwei Seiten entscheiden. Links oder Rechts? Ein Mittelding lässt die derzeitige Stimmung in unserem Land nicht zu.

In zwei Tagen müssen wir überlegen, ob wir noch ein zweites Mal zulassen wollen, dass ein Mann an die Macht kommt, der einfache Antworten auf komplizierte Fragen findet. Ein Mann, der all unsere Probleme damit löst, die Schuld auf eine Gruppe von Menschen zu schieben, die einer anderen Ethnie angehören.

In zwei Tagen heißt es eine Entscheidung zu treffen.

 

Kriminalität gehört bestraft, Sexismus bekämpft und Rassismus darf gar keine Chance in der heutigen Gesellschaft haben.
Eine Gruppe von Menschen aufgrund ihrer Herkunft für kriminell und sexistisch zu erklären, ist aber purer Rassismus.

Frauenhäuser als Zerstörer von Ehen zu bezeichnen und sich gleichzeitig gegen Abtreibung auszusprechen grenzt an Sexismus.

Und für eine Partei zu stehen, deren Mitglieder immer wieder in Verbindung mit dem Nationalsozialismus gebracht werden? Selbst indirekt nationalsozialistisches Gedankengut nach außen tragen? Ja, das ist in meinen Augen kriminell.

 

Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr schnell entwickelt.
In eine Richtung, in der Rechte kein Privileg eines bestimmten Geschlechts sind, Liebe keine Grenzen kennt und Nationalität immer unwichtiger wird.
Es hat sich eine neue Gesellschaftsform entwickelt – von der FPÖ abwertend Multikulti genannt – in der jede/r willkommen ist.

All diese Dinge werden aber in Gefahr gebracht, wenn wir zulassen, dass ein Mensch mit solchen Ansichten an die Macht kommt.  

Ansichten, die eher einen Schritt zurück als nach vorne bedeuten würden. Laut denen ein Mensch nur so viel wert ist, wie seine Herkunft.

 

PolitikerInnen bekommen eine ausführliche Ausbildung, wenn es darum geht, Dinge von sich öffentlich zu zeigen oder nicht. Gerade die FPÖ ist dafür bekannt, Kurse für strategische Gesprächsführung anzubieten.
Solche PolitikerInnen, die jeden Auftritt genau planen, lassen sich einfach keine Versehen in Richtung Kornblume zuschulden kommen. Sie sind nicht zufällig Mitglieder einer Burschenschaft, reden nicht versehentlich von der „deutschen Volksgemeinschaft“, wenn sie damit kein eindeutiges Signal setzen wollen.
Wer einen Politiker wählt, der sich mit solchen Dingen identifiziert, dem muss auch klar sein, dass er oder sie dadurch für die Verbreitung eines solchen Gedankenguts mitverantwortlich ist.

 

In zwei Tagen müssen wir eine Entscheidung treffen. Wir müssen uns jetzt selbst die Frage stellen, ob wir wirklich wissen wollen, was alles möglich ist.

Ob wir eine andere Gruppe von Menschen aufgrund ihres Geburtsortes oder ihres Religionsbekenntnisses dafür verantwortlich machen wollen, was in unserer Gesellschaft, in unserem Staat falsch läuft.

Wir müssen uns fragen, welche Art von Mensch wir uns als Repräsentanten unseres Landes wünschen.

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Jugendportal.at wurde zuletzt am 17.04.2024 bearbeitet.

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