Israel Tag 6: Entspannen und Abschied nehmen

Youth Reporter in Israel
Julia Wendy / 07.01.2018
Störer: 
Tel-Aviv bei Nacht, aus dem Flugzeug fotografiert

Ein letztes Mal ans Meer und am Markt noch einige Andenken erstehen. Dann heißt es Israel den Rücken zu kehren, dem Land, in dem wir in den letzten Tagen so viel erlebt haben.

Ungewöhnliches Wetter, buntes Markttreiben und Meer

Unser letzter Tag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück und der schwierigen Frage, welches israelische Essen wir denn zum letzten Mal bestellen sollen. Es ist ungewöhnlich kühl für israelische Verhältnisse und wir haben sogar die Ehre schwarze Wolken zu sehen, was in Tel Aviv äußerst selten vorkommt. Nichts desto trotz lassen wir uns vom Wetter nicht beeindrucken und stürzen uns nach dem Essen auf den Markt, schließlich gilt es noch Andenken zu erwerben. Unser Verhandlungsgeschick wird immer besser, Magneten, Schmuck und unzählige kleine bunte Beutel zählen wir am Ende zu unserem Eigentum. Das Geld wird schließlich knapp und so entfliehen wir dem hektischen Markttreiben und gehen noch ein letztes Mal an den Strand. Zum Baden ist es zwar zu kalt, Muscheln sammeln und entspannen lassen wir uns dennoch nicht nehmen. Ob des unangenehmen Wetters machen wir uns früher als nötig auf den Rückweg zum Hostel und landen noch in einem kleinen Eissalon. Eine Warnung an alle, die jemals in Israel Eis essen wollen: Zwei Kugeln hier entsprechen schätzungsweise vier daheim.

Ein betrübter Abschied und viele Sicherheitskontrollen

Wenig später sitzen wir im Taxi zum Flughafen, obgleich eine Aufregung um eventuell im Koffer mitreisende Kakerlaken die Abfahrt etwas verzögert. Der haarsträubende Fahrstil des Taxifahrers hält uns nicht davon ab, ein kleines Nickerchen zu machen, war doch Schlaf in den letzten Tagen Mangelware.

Am Flughafen angekommen, werfen wir noch einen letzten wehmütigen Blick auf die Palmen und begeben uns zu Gepäckabgabe. Was in Israel nicht so einfach ist. Erst werden Ursula und Karla nacheinander von einem netten Security befragt, was wir denn im Land gemacht haben. Dann müssen wir alle einzeln mit unseren Koffern vortreten. Ob Waffen darin sind, oder jemand eine Bombe in mein Gepäck geschmuggelt haben könnte, möchte die Grenzbeamtin wissen. Nachdem ich beides verneine, wünscht sie mir aber freundlich einen schönen Flug und ich darf den Koffer aufgeben. Einen letzten, unabsichtlichen Versuch in Israel zu bleiben unternehme ich, als die elektronische Gesichtserkennung befindet, dass mein Passbild mir nicht ähnlich schaut. Logisch, schließlich ist dieses schon älter. Der Grenzbeamte sieht das aber dann doch anders und ich darf in die Abflughalle. Schade.

Errinnerungen bleiben

Ehe ich mich versehe sitze ich auch schon im Flieger. Draußen ist es mittlerweile finster geworden, ich sehe die beleuchtete Stadt aus dem Fenster. Als das Flugzeug abhebt, lasse ich die letzten Tage in Gedanken noch einmal Revue passieren. Die Ankunft hier, im warmen, lauten Tel Aviv. Die vielen Eindrücke im geschichtsträchtigen Jerusalem. Zwei Städte, die unterschiedlicher nicht sein könnten, man möchte gar nicht glauben, dass sie im selben Land liegen. Die Hebräische Sprache, deren Mysterium sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen hat. Der Besuch in Yad Vashem, die Besichtigung der Knesset. Der aufregende Botschaftsempfang, die entspannte Atmosphäre im Kibbutz und unzählige interessante Interviews.
Ich werde einen letzten Blick auf Tel Aviv, ehe sich nur mehr das schwarz wogende Meer am Boden abzeichnet und der Flieger zunehmend an Höhe gewinnt. Shalom, Israel. Mich siehst du auf jeden Fall einmal wieder.

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